Fahrfreude

Ist er der perfekte Tourer? Der Kia Stinger GT Facelift

Feb 1, 2022 4 min

Ist er der perfekte Tourer? Der Kia Stinger GT Facelift

Lesedauer 4 Minuten

Wie macht man einen durchaus außergewöhnlichen und sportlichen Tourer noch besser? Genau dieser Frage hat sich Kia mit dem Facelift des Kia Stinger GT auseinandergesetzt – und wir haben ihn getestet.

Die Fakten sind klar, bereits 2021 haben wir den Stinger GT in die Alpen entführt um ihn sowohl auf seine Langstreckentauglichkeit zu prüfen als auch um die engen Kehren des Großglockners zu scheuchen. Kurz darauf haben auch wir hier auf dem Blog berichtet, dass es ein Facelift der sportlichen Reiselimo geben wird. Wie beim Facelift üblich wurde nicht alles grundlegend überarbeitet, sondern in einzelnen Nuancen verbessert. Was dem ganzen aber keinerlei Abbruch tut, denn der Stinger war und ist ein grandioses Auto, das vor allem Spaß macht und dazu noch weit unter den Preisen seiner Konkurrenten bleibt.

Das Facelift im Detail

Die Zutaten für das Stinger Facelift waren einfach, ein paar neue Scheinwerfer und Rückleuchten, neue Felgen und ein deutlich größeres Infotainmentdisplay. Klar gibt es noch weitere Details, die haben wir im entsprechenden Artikel hier im Blog zusammengefasst. Trotz, dass die Zutaten verhältnismäßig einfach gehalten sind, sind es meist genau diese Fahrzeuge die ihren ganz eigenen Reiz haben und damit überzeugen.

Das neue LED-Leuchtband am Heck verleiht dem Stinger eine Optik die nicht daran erinnert, dass wir über ein Auto sprechen welches bereits 2017 auf den europäischen Markt kam. Gepaart mit den neuen 19-Zoll-Leichtmetallfelgen steht der Stinger frisch und zeitgemäß da.

Einen weiteren Sprung gab es auch bei einem der wenigen Kritikpunkte welche wir beim Vor-Facelift hatten, das Navigationssystem. Hier wurde wirklich umfangreich nachgelegt. Sowohl das Display in der Mittelkonsole als auch das Display im Kombiinstrument wurden überarbeitet und können nun deutlich hochauflösender die passenden Informationen in der richtigen Situation anzeigen. So wird zum Beispiel die Kamera des Totwinkelassistents während des Spurwechsels direkt ins Sichtfeld des Fahrers eingeblendet. Im ersten Moment noch etwas ungewohnt, gewöhnt man sich sehr schnell daran und möchte die Funktion nicht mehr missen.

Kia Stinger GT Facelift
Das gefühlt doppelt so große Infotainmentdisplay im Kia Stinger GT Facelift

Ab auf die Piste!

Wo sonst, wenn nicht auf der Straße kann man sich das beste Bild von einem Auto machen. Deshalb haben wir uns mit dem fallen der Blätter und den letzten kräftigen Sonnenstrahlen auf den Weg nach Tirol gemacht. Zwischen grauen Felsen und warmen Herbsttönen strahlt der Stinger GT in Microblau Metallic und dass der Herbst eine der schönsten Jahreszeiten in den Bergen ist brauchen wir nach diesen Fotos nicht mehr zu erwähnen.

Der Fahreindruck selbst ist wie auch schon beim Vor-Facelift sehr gut. Der hecklastige Allradantrieb lässt den 2-Tonnen GT leichter und verspielter wirken als man vom Datenblatt her erahnen würde. Trotzdem strahlt er mit seinem volumigen 3.3 T-GDI V6-Motor eine hohe Laufruhe aus. Dadurch sind auch flotte Überholmanöver auf der Landstraße kein Problem. Durch sein ausgefallenes Design – was im Vergleich zu vielen deutschen Modellen nicht so häufig bei uns zu sehen ist – zieht er auch allerhand Blicke auf sich, egal ob vom Straßenrand oder im Rückspiegel.

Streckenempfehlung: Von Tirol an den Chiemsee – Entlang der Tiroler Achen

Das man viele schöne und wenig befahrene Routen nur dann entdeckt, wenn man sich abseits von den bekannten Strecken bewegt ist nichts neues. Dieses Mal hat die Auswahl aber wieder voll ins Schwarze getroffen. Auf dem Weg nach Übersee am Chiemsee wo wir zum zweiten Kaffee am Morgen eingeladen waren wurde uns eine Kulisse geboten die seines gleichen sucht. Wenig Verkehr, langgezogene Kurven ohne permanentes abbremsen auf 70 km/h und eine Landschaft, herrlich.

Route von Fieberbrunn an den Chiemsee

In unseren Augen auch eine ideale Route um von München in die Berge zu gelangen. Ab der Autobahnausfahrt am Chiemsee beginnt der Urlaub, das können wir versprechen!

Innenraum des Kia Stinger GT

Grundsätzlich wirkt der Innenraum auch durch das Facelift nochmals frischer und moderner. Für uns Puristen eventuell sogar schöner als die Displaywüsten in so manchem deutschen Pendant. Allerdings steht das größere, vor allem breitere Navigations-Display dem Stinger schon sehr gut, daran gibt es keinen Zweifel.

Zum Facelift ist nun auch die eine Ambiente Beleuchtung mit 64 Farben eingezogen, sehr dezent und keine Kirmesbude, wie es sich für einen gestandenen Gran Turismo eben gehört. Ebenso neu im Facelift ist nun auch ein optionales Veloursleder-Paket mit roten Ziernähten welches unser Testwagen leider nicht auf der Ausstattungsliste hatte. Diese Kombination könnte dem Stinger aber sehr gut stehen.

Fazit

Zurück zur Einstiegsfrage: Ist der Stinger GT der perfekte Tourer? Von uns gibt es dafür ein klares Ja! Der Stinger macht alles richtig, ein tolles Design, ein schöner Motor (besonders im aktuellen Wandel), eine hecklastige Abstimmung. Da werden die Mitbewerber immer kleiner. Trotzdem ist er natürlich ein Auto aus 2017 und wer auf Hyperscreens und 34 Displays mit Touchscreens steht, müsste sich vermutlich anderweitig umschauen.

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Den Kopf für die Zukunft öffnen – ohne das Vergangene zu vergessen. Neue Technologien bewerten und hinterfragen, Spaß- mit Sparfaktor vergleichen. Manchmal aber auch einfach ohne ersichtliche Logik dem Reiz der vier Räder verfallen…
2 Comments
  1. Genesis G70 Shooting Brake: Volumen oder Luxus? | KEHRE11.blog
    […] Haube vermuten. Auch wenn man die Mehrleistung nicht merklich vermisst, hätte ihm der V6 aus dem Kia Stinger GT sicher auch gut gestanden. Stattdessen tritt die Ernüchterung beim öffnen der Motorhaube ein, der […]
  2. Kia Stinger GT Facelift | itscarsome
    […] wie fährt sich der Grand Tourer nun? Den kompletten Fahrbericht zum Stinger GT Facelift gibt es wie immer auf dem […]

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