Fahrfreude

Kia Ceed GT Test: Ab zum Bodensee

Jul 12, 2021 4 min

Kia Ceed GT Test: Ab zum Bodensee

Lesedauer 4 Minuten

Mit dem Ceed GT positioniert sich Kia endgültig als Herausforderer der sportlichen Kompaktklasse. Wo sich GTI und co. bisher siegessicher und entspannt zurücklehnen konnten, gibt es nun echte Konkurrenz. Hat der Ceed GT das Potential dem GTI den Rang abzulaufen?

Bereits im letztem Jahr sind wir den größeren Bruder des Ceed GT, den Proceed GT gefahren und waren nachthaltig beeindruckt. Endlich gab es einen GTI Variant bzw. eine günstige und sportliche Alternative zum Mercedes CLA Shootingbrake. Nun haben wir uns die etwas kürzere Variante einmal genauer angeschaut.

Optisch unterscheidet sich der Ceed GT vom Proceed GT primär durch das Heck. Die Shootingbrake Optik weicht der kürzeren Fließheck-Variante. Das Heck wirkt durch seine sportliche Linienführung und die LED-Rückleuchten sehr stimmig und passt sich gut in das Gesamtbild des Ceed ein.

In der GT Variante hat der Ceed 204PS die aus einem 1.6 Liter Vierzylinder-Turbomotor kommen. Mit seinen 7,5 Sekunden die er für den Spurt auf 100km/h benötigt ist er sicherlich nicht der Schnellste, allerdings ist er so auch sehr ausgewogen für den Alltag.

Mit dem aktuellen Ceed GT sticht Kia in eine Lücke die jüngst im Kompaktsegment entstanden ist. Sportlich aber trotzdem preiswert und dadurch erschwinglich für die Mehrheit. Wo sich die Mitbewerber inzwischen längst bei rund 40.000 Euro eingependelt haben, startet der Ceed GT mit einer Basisausstattung die man von deutschen Herstellern garnicht mehr gewohnt ist bereits bei 31.590 Euro. Vorführfahrzeuge oder Tageszulassungen sind beim Händler auch noch ein gutes Stück günstiger zu finden.

Technische Daten

Technische Daten (KIA Ceed GT DCT7)
Grundpreis31.590,00 Euro
Motor / Hubraum4-Zylinder mit 1591ccm
Leistung150 kW (204 PS)
bei 6.000 min
Beschleunigung 0-100 km/h7,5 s
Höchstgeschwindigkeit225 km/h
Verbrauch6,2 l/100km
Außenmaße4.325 x 1.800 x 1.442 mm
Kofferraumvolumen395 bis 1.291 l

Mit dem Kia Ceed GT an den Bodensee

Um den Kia Ceed GT ausführlich zu testen haben wir uns auf den Weg an den Bodensee gemacht. Eine ausgewogene Kombination an Autobahn, Straßen im Hinterland und Panoramarouten rund um den See. Auf der Autobahn angenehm unauffällig wie es sich für einen Allrounder gehört. Natürlich ist das Fahrwerk straff und man spürt die Krater und Asphaltkanten auf deutschen Straßen, aber insgesamt ist alles ausgewogen wie es sich für einen Sportler auch gehört. Auch der Verbrauch bleibt auf einem guten Niveau, 8,8 Liter im Schnitt waren es mit unserem Testwagen, bei gewohnt sportlicher Fahrweise.

Egal ob in Meersburg oder im schicken Konstanz, mit seinem modernen Design muss sich der Ceed GT nicht verstecken. LED-Technik in den Scheinwerfern und eine Linienführung der Karosse die man so nicht an jeder Ecke sieht machen das Design insgesamt sehr frisch und man hat sich nicht so schnell satt gesehen.

Strecken im Hinterland

Wenn man sich dann auf die kurvigen Straßen ins Hinterland begibt, zeigt der Ceed GT sein sportliches Gesicht. Der drehfreudige Turbomotor entwickelt dann einen Klang den man in diesem Preissegment wohl nicht nochmal findet. Leider fehlt an der ein oder anderen Stelle noch das GTI-typische ploppen beim Hoch- oder runterschalten. Die guten Bremsen und die exakte Lenkung unterstreichen die Sportlichkeit beim Manövrieren durch die Kurven. Diese gibt es am Bodensee zu genügend, einfach mal etwas Zeit mitnehmen und die Nebenstraßen erkunden.

Innenraum

Das Armaturenbrett des Ceed GT hat eher klassisches Design: Kombiinstrument, Navigationsdisplay und Knöpfe (danke dafür) sind alle an der üblichen aber auch gewohnten Position. Es gibt kaum ein Auto in das man sich setzen kann und so schnell alles findet was man braucht. Auch im Sinne der Ergonomie hat man vieles richtig gemacht, Sportsitze mit einem guten Seitenhalt, achtfach elektrisch verstellbar und schönen Materialien, einzig bei der Griffigkeit am Lenkrad könnte man etwas nachbessern.

Das große 10,25-Zoll-Touchscreen des Infotainmentsystems ist wie schon vom Proceed GT gewohnt einfach zu bedienen und lässt keine Wünsche offen, auch die Carplay oder Android Auto Integration funktioniert schnell und unkompliziert. Im Vergleich zu unserem Modell von 2020 hat sich die Software des Infotainments allerdings etwas geändert, sie wurde etwas klarer strukturiert und ist auf den ersten Blick simplerer als zuvor. Leider ist dem auch der “Homescreen” auf dem man alle Informationen auf einen Blick hatte zum Opfer gefallen.

Wenn ich einen Wunsch für das Kombiinstrument frei hätte, dann wäre es die Integration von einer Navigationskarte oder besser noch die Navigation über CarPlay wie es BMW inzwischen anbietet.

Fazit zum Ceed GT

Kommen wir zurück zur Einstiegsfrage: Hat der Ceed GT das Potential dem GTI den Rang abzulaufen? Grundsätzlich hat de Ceed GT und auch Kia sehr viel Potential, hier aktuell vieles richtig gemacht und man trifft damit auf breite Zustimmung. Ist der Ceed GT besser als ein GTI? Wahrscheinlich ist er der bessere aber vor allem günstigere Golf 7 GTI, damit er zum Golf 8 GTI aufschließen kann braucht es wahrscheinlich aber die nächste Generation des Ceed. Ich freue mich darauf!

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Den Kopf für die Zukunft öffnen – ohne das Vergangene zu vergessen. Neue Technologien bewerten und hinterfragen, Spaß- mit Sparfaktor vergleichen. Manchmal aber auch einfach ohne ersichtliche Logik dem Reiz der vier Räder verfallen…

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